Marc Chagall

franz. Maler weißrussischer Herkunft; verarbeitete Erinnerungen aus seiner Heimat; schuf Bilder, Buchillustrationen, Bühnendekorationen, Entwürfe für Glasfenster; Werke u. a.: "Die Liebenden auf dem Pferd", "Die weiße Kreuzigung", "Das Brautpaar vor dem Eiffelturm"; Glasfenster für eine Synagoge in Jerusalem und für Kirchen in Zürich, Reims und Mainz

* 7. Juli 1887 Liosno bei Witebsk/Weißrussland

† 28. März 1985 Saint-Paul-de-Vence/Nizza

Wirken

Marc Chagall war der Sohn eines Arbeiters und wuchs in der Atmosphäre und Vorstellungswelt des chassidischen Judentums auf, dessen heitermystische Frömmigkeit ihn zeitlebens gefangenhielt. Seine Mutter betrieb einen kleinen Gewürzladen. Großen Einfluß auf seine Entwicklung übte der schweigsame Vater aus, der in seiner Freizeit gern Geige spielte. Der Großvater war Vorsänger in der Synagoge des Nachbardorfes. Schulische Erziehung erhielt er nur sporadisch, teils von einem Lehrer, der in der Nachbarschaft lebte, dann ein paar Jahre in der Dorfschule, bis er durch sein Stottern behindert wurde. Nach kurzem Besuch der Kunstschule von Jehuda Penn in Witebsk ging er 1907 nach Petersburg, wo er sich vergebens bemühte, in die Baron-Stieglitz-Schule aufgenommen zu werden. Statt dessen studierte er an der kaiserlichen Kunstakademie der "Gesellschaft zum Schutze der Künste". Einige Monate war er Schüler von Léon N. ...